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Quesadilla
beleidigte Leberwurst
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BeitragVerfasst am: Mo 30 Jan, 2006 17:04 Antworten mit ZitatNach oben

Wenn ihr mich schon als Begriff für eure Geschichten verwendet, will ich auch eine beisteuern. Ich weiß leider nicht so genau, wo man die hinpostet. Könnt es gerne verschieben.

Seine Geltungssucht trieb dem Eigenbrötler Quesadilla Angstschweiß auf die Stirn. Um seine tiefe Depression zu überwinden trank er einen Waldmeister-Cocktail, doch dieser brachte nur einen einzigen Effekt: Eine Frostbeule auf dem Allerwertesten, von der er beschloss, dass sie sein Grabgeheimnis bleiben sollte. Er fragte sich, ob es eine Ordnungswidrigkeit wäre, einen Galgenstrick zum Leichenschmaus mitzubringen und nahm vorsichtshalber auch ein Henkersbeil mit. Dann würde er nach seiner Henkersmahlzeit selbst Hand an sich legen.

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255 Buchstaben: die letzte Chance, einem vermurksten Post doch noch Sinn zu geben. Lesen Sie nicht die Bild-Zeitung, lesen Sie meine Signatur. Erfahren Sie es nicht erst aus der Tagespresse: Hier schreibt der Depp noch selbst! In Farbe.
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BeitragVerfasst am: Mo 30 Jan, 2006 22:51 Antworten mit ZitatNach oben

Leise pfeifend ging er die Straße entlang. Der Sturm tobte mit solcher Geltungssucht durch die Straßen, dass einem der Angstschweiß auf die Stirne hätte treten können. Er galt als ein etwas verschrobener Eigenbrötler, doch das stört ihn nicht. Er lebte ein ruhiges Leben, vermied jedwede Ordnungswidrigkeit und war zufrieden mit seinem Weben und Wirken. Wie immer kehrte er vor der Arbeit in seinem Stammlokal ein. Stets aß er eine frische Quesadilla, die verlieh ihm den rechten Schwung für seine Arbeit. In der Wärme begannen seine Frostbeulen zu jucken, glücklicherweise war es nicht überall so warm, wie in diesem Etablissement. Er trank sein Glas mit Waldmeisterbowle aus, und zahlte fröhlich. Von Kollegen wusste er, dass sie oft an Depressionen litten. Nicht so er. Wenn die Sonne schien, mochte er die Sonne, und bei Regen mochte er jeden Regentropfen und jede Pfütze.
An der kleinen Kapelle blieb er kurz stehen, und lauschte auf das vertraute Gemurmel das sanft zu hören war. Bald würden sich die Trauergäste zum Leichenschmaus einfinden, Grabgeheimnisse austauschen, und befreit und geläutert ins Leben zurückkehren.
Seine Arbeit, dagegen begann nun erst.
Lustig vor sich hinsummend streifte er seine Arbeitsbekleidung über, putzte das silberne Tablett, auf dem immer die Henkersmahlzeit serviert wurde. Prüfend fuhr er mit dem Daumen über die Schneide seines Henkersbeils, strich sanft mit dem Wetzstahl zweimal darüber und hängte das Gerät wieder an seinen Platz. Auch der Galgenstrick wurde eingehend überprüft - nicht auszudenken, wenn er anfinge auszufasern, oder gar Mäuse an ihm herumknabbern würden.
Schließlich ölte er die Scharniere der Bodenklappe, klopfte den Galgen ab und setzte sich dann mit der Zeitung in die Ecke. Nun war alles geprüft und in Ordnung, es blieb ihm nur noch, auf Kundschaft zu warten.

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BeitragVerfasst am: Di 31 Jan, 2006 15:38 Antworten mit ZitatNach oben

Es war bitter kalt. Marie hatte schon Frostbeulen am ganzen Körper, aber selbst das lies sie nicht in Depressionen verfallen. Warum auch? Es war ja nicht mehr weit und sie freute sich auf die Berliner Weiße mit Waldmeistersirup und auf die Quesadilla. Das gehörte zu ihrem sonntäglichen Ritual. Einige ihrer Freunde machten sich schon lustig darüber und behaupteten, dass sie sich das sogar noch als Henkersmahlzeit und als Leichenschmaus wünschen würde. Aber Marie hatte genug Humor um darüber lachen zu können. Wenn sie sich Sonntags zu ihrem Stammtisch trafen wurde sowieso immer über die seltsamsten Themen gesprochen. Ihre Freunde hatten teilweise einen recht morbiden Humor und so kam es nicht selten vor, dass man über die Qualitäten von Henkersbeilen und Galgenstricken fachsimpelte, aber es gab auch andere schräge Themen die immer wieder gerne diskutiert wurden. Letzte Woche war der Eigenbrötler, der erst kürzlich ins Dorf gezogen war, das Thema des Tages. Ein seltsamer und menschenscheuer Kerl dem schon der Angstschweiß auf die Stirn trat, wenn nur der Postbote klingelte. Sie hatten letzte Woche darüber gewitzelt, dass er vermutlich jede Menge Ordnungswidrikeiten begangen und deshalb Angst vor Strafzetteln hätte. Fritz, der allerdings für seine Geltungssucht bekannt war, erzählte eine wilde Geschichte von einem Grabgeheimnis das der alte Mann gelüftet und jetzt Angst vor Vergeltung des Geheimiswahrers hätte. Ja, Marie freute sich immer sehr auf den wöchentlichen Stammtisch. Da gab es immer viel zu lachen.

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BeitragVerfasst am: Di 07 Feb, 2006 15:41 Antworten mit ZitatNach oben

Diese Geschichte ist frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind rein zufällig:


Quesadilla war ein Kerl ganz lustig,
doch seit kurzem war er etwas frustig.
Früher vollführte er manch Agression
Doch die wich langsam der Depression.

Er war ein Eigenbrötler der gern grollte,
da konnt man machen was man wollte.
Gern fröhnte er der Geltungssucht
und schlug so manchen in die Flucht.

Freundlichkeit? Eine Ordnungswiedrigkeit!
Keine Akzeptanz gönnte er der Obrigkeit.
Er schwang ganz gern das Henkersbeil,
zerlegte Wort und Satz ins Einzelteil.

Eine Henkersmahlzeit genehmigte er selten
Doch Entschuldigungen lies er schon mal gelten
So manchem brach der Angstschweiß aus
Wenn er hörte von einem Leichenschmaus.

Spekulation für wen der nächste Galgenstrick war!
Das war immer Interpretation und auslegbar.
Wie ein Grabgeheimnis behandelte er die Information
und erlaubte auch keine Ausnahmesituation.

Information war überhaupt sehr spärlich zu bekommen
Vermutungen wurden den Andeutungen entnommen.
Aber Gewiss war nichts bei diesem Quesadilla
Der niemals Wissen herausschrie wie ein Gorilla.

Wer wusste schon ob er gern Waldmeister mochte
Oder doch lieber mit frischem Bärlauch kochte?
Ob er manchmal nachtaktiv war wie die Eulen
sich fürchtete vor Kälte und Frostbeulen.

Er war ein geheinisvoller Kerl, der Alte
Der gern Menschen lockte in Hinterhalte.
Doch alles in allem und nüchtern betrachtet:
recht nett, fühlte er sich unbeobachtet.

Und die Moral von der Geschichte:
Es ist nur Schmarrn wenn ich dichte…

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BeitragVerfasst am: Fr 10 Feb, 2006 23:13 Antworten mit ZitatNach oben

Was baut er nur dort drin?
Was baut er dort nur?
Er bekommt immer diese Zeitschriften geschickt.
Geht es dort um die neueste Trend-Quesadilla oder um einen Leichenschmaus.
Er grüßt nie, wenn er vorbeigeht.
Irgend ein Grabgeheimnis versteckt er vor uns.
Er ist ein Eigenbrötler und immer alleine.
Ich glaube, ich weiß warum.
Er hat die Schaukel vom Baum abgenommen.
Nur ein Seil hängt noch dort und sieht aus, wie ein Galgenstrick.
Er hat keine Kinder.
Er hat auch keinen Hund und keine Freunde.
Seinen Rasen lässt er vertrocknen, ebenso wie den Waldmeister am Zaun.
Und was sind das nur für Pakete, die er immer verschickt?
Was baut er nur da drin?
Was baut er dort nur?
Es wird kein Spielhäuschen für Kinder sein!
Was ist das für ein Geräusche das durch der Kellertür dringt?
Er schlägt Nägel in Hartholz.
Und ich bin mir ganz sicher, dass ich jemanden leise habe stöhnen hören.
Wer bekommt dort seine Henkersmahlzeit?
Man bekommt Depressionen, wenn man darüber nachdenkt.
Und dann ist da immer der blaue Schimmer von einem Fernseher
Her hat eine Tischkreissäge.
Manchmal hackt er Holz mit einem Henkersbeil.
Und es bricht einem der Angstschweiß aus, wenn man weiß, was Herr Meier sah
Was baut er da drin?
Was baut er dort nur?
Ich habe gehört, dass er eine Ex in Singapur hat
Was baut er dort nur?
An Geltungssucht leidet er nicht.
Trotzdem hat er hat keine Freunde.
Aber er bekommt eine Menge Post
Ich wette, dass er schon mal im Knast war.
Ihm wurde bestimmt mehr als nur einen Ordnungswidrigkeit zur Last gelegt.
Ich habe ihn letzte Nacht auf seinem Dach herumklettern hören.
Er machte Blinksignale mit der Taschenlampe.
Dass er sich dabei keine Frostbeulen geholt hat.
Und welche Melodie pfeift er immer vor sich hin?
Was baut er nur da drin?
Was baut er dort nur?

Wir haben ein Recht es zu wissen!

Frei übersetzt und bearbeitet nach „What's He Building?“ von Tom Waits

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BeitragVerfasst am: Fr 17 März, 2006 11:36 Antworten mit ZitatNach oben

Ou schick. Und ich dachte schon, es wäre von Dir, Google!

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BeitragVerfasst am: Fr 17 März, 2006 12:11 Antworten mit ZitatNach oben

ts, ts toter Hund... Für Kommentare gibt es einen eigenen Faden...

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BeitragVerfasst am: Fr 17 März, 2006 12:25 Antworten mit ZitatNach oben

Oh, sorry! Woops, jetzt schon die dritte Themenübertretung.
Oh, sorry!
usw...

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Tieger
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BeitragVerfasst am: Mo 20 März, 2006 01:06 Antworten mit ZitatNach oben

Einmal kein Fall für Kommissar Reinhardt

Nun war Karneval schon Ende Februar und trotzdem herrsche beim Kinderumzug dichtes Schneetreiben. Bestimmt würde jeder von ihnen mit einer Frostbeule nach Hause kommen, aber auch das trieb ihnen keinen Angstschweiß auf die Stirn. Sie würden sich später einfach mit Waldmeisterbowle und heißer Quesadilla wieder aufwärmen. Die Stimmung der kleinen 4er Gruppe war so gut, dass selbst der größte Eigenbrötler nicht in der Lage gewesen wäre, diese zu kippen. Die vier hatten sich ein außergewöhnliches Thema für ihre Verkleidungen ausgesucht: „Auf zum Schafott!“ Mika ging als Henker, mit Henkersbeil in der Hand und der Kapuze über dem Kopf. Dieser Beruf war damals auch nichts für Menschen mit großer Geltungssucht. Kommissar Reinhardt hatte sich als Gehängter verkleidet und einen Galgenstrick um den Hals baumeln. Lisa Harms und Mikas Cousine Frederike hatten sich fantasievolle Kostüme als Leichenschmaus und Henkersmahlzeit genäht, wobei beide Männer beide ständig verwechselten. Die 4 zusammen sahen schon düster aus, doch von Depressionen war nichts zu merken. Alle 4 feierten ausgelassen und genossen das närrische Treiben. „Manchmal muss man einfach auch mal Abstand gewinnen von Verbrechen, Indizien, Beweisen und Ordnungswidrigkeiten!“, sagte Markus Reinhardt und strahlte Frederike an. Seit Silvester waren sie ein Paar und wie sie es geschafft hatte den Kommissar zu solchen Einsichten zu bringen, würde sie wohl als Grabgeheimnis mit in den Tod nehmen. Doch heute war davon natürlich keine Rede. Wichtig waren nur sie 4, Karneval und, dass es immer einen guten Grund für eine gute Party gab.

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BeitragVerfasst am: Mi 29 März, 2006 10:51 Antworten mit ZitatNach oben

Die Abenteuer des kleinen Taschendrachen

Die Geschichte war kaum zu glauben, die der kleine Taschendrachen da Irmchen erzählte. Er würde sie ja selbst kaum glauben, wenn er sie nicht erlebt hätte. Das ganze war nämlich so:

As lauter Geltungssucht (das war ihm inzwischen klar geworden) hatte sich der kleine Taschendrachen aus Grandoria (der Insel, auf der auch Irmchens Leuchtturm steht) weggeschlichen und bei einem Jahrmarkt angeheuert. In einer Geisterbahn namens „Grabgeheimnis“ hatte er einen Job gefunden. Hier sollte er zwischen Skeletten, die noch den Galgenstrick um den Hals trugen und Scharfrichtern mit scharfen Henkersbeilen die Besucher das Fürchten lehren. Zuerst gefiel das dem kleinen Taschendrachen auch ganz gut. Er fand, das wäre eine schöne Abwechslung zu seinem Leben als Eigenbrötler auf Grandoria. Doch allmählich wurde er es leid, die Geisterbahn ständig ab- und aufzubauen um von einem Ort zum nächsten Ort zu reisen. Es machte keinen Spaß mehr ständig Leute zu erschrecken, die nur lachten, wenn der kleine Taschendrachen auftauchte. Die Menschen waren so abgestumpft. (Eine Folge der FSK-Diskussion?) Und dann diese Kälte – diese zugige Kälte! (Der kleine Taschendrache hatte sich schon eine Frostbeule am Hintern geholt). Am allerschlimmsten jedoch war die Sehnsucht nach Grandoria, nach seiner Höhle und vor allem nach seinen Freunden. Ihm fehlte Irmchen und ihr toller Waldmeisterkuchen. Ihm fehlten der Bücherwurm und der Titan, die Hinkepanks und all die Anderen. Und während er so in der Geisterbahn saß und fast Depressionen bekam, geschah es: Eine Razzia auf dem Jahrmarkt. Die Polizei überprüfte die Arbeitsgenehmigungen der Mitarbeiter auf dem Rummel. Dem kleinen Taschendrachen trat der Angstschweiß auf die Stirn. Eine Arbeitsgenehmigung hatte er keine. Auf Grandoria benötigte er überhaupt keine Papiere. Das war den Polizisten aber ganz egal und sie klärten ihn auf, dass es sich bei Schwarzarbeit nicht nur um eine Ordnungswidrigkeit handelte. „Nun bin ich also ein Verbrecher“, dachte der kleine Taschendrachen traurig und er überlegte, was für eine Strafe wohl auf Schwarzarbeit stehen würde. Er hatte dieses Wort noch nie gehört und befürchtete nun das Schlimmste. Würde er nun zum Tode verurteilt? Würde er seine Freunde nie wieder sehen? Würde er nie wieder Quesadilla essen? (Vielleicht könnte er sie sich ja als Henkersmahlzeit wünschen?) Und, wenn er wirklich sterben würde, wer würde sich um den Leichenschmaus kümmern? Ganz elend wurde dem kleinen Taschendrachen. Er verkroch sich unter die Treppe der Geisterbahn und weinte dicke Krokodilstränen. So laut tropften diese zu Boden, dass er nicht hörte, dass sich jemand seinem Versteck näherte. Er bemerkte es erst, als der Strahl einer Maglite ihn traf. „Was machst du denn für Sachen kleiner Taschendrachen“, fragte eine freundliche und bekannte Stimme. „Komm raus! Ich bring dich nach Hause“ War das wirklich wahr? Stand da sein Freund Kommissar Reinhard? Sollte doch alles noch gut werden? Und wirklich, draußen vor der Treppe stand Kommissar Reinhard und lächelte. „Ein Kollege vom Dezernat Schwarzarbeit hat mich heute angerufen“, erklärte er dem kleinen Drachen, „und fragte mich, ob ich wüsste, ob Taschendrachen denn auch Arbeitserlaubnisse benötigen würden. Ich wäre doch mit einem befreundet“ Da war der kleine Taschendrachen so froh, dass er noch viel größere Tränen weinte. Diesmal aber vor Glück. Kommissar Reinhard brachte den kleinen Taschendrachen zurück nach Grandoria und alle seine Freunde feierten ihm zu Ehren ein großes Fest in Irmchens Leuchtturm. Natürlich mit Waldmeisterkuchen und Quesadilla und mit seinem Reter Kommissar Reinhard! Es war sehr spät, als alle Gäste gegangen waren und der kleine Taschendrachen nun endlich die ganze Geschichte Irmchen erzählen konnte. Die saß während der ganzen Zeit mit großen Augen da und wagte kaum Luft zu holen. So spannend fand sie das, was ihr gerade erzählt wurde. Es wurde früher Morgen, als Irmchen und der kleine Taschendrachen endlich einschliefen.

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BeitragVerfasst am: Fr 31 März, 2006 22:20 Antworten mit ZitatNach oben

derm ondlac h t undis tni ch tda
dun keli stkal tesist nic htf rüh
wi r zie henum d i ehäu sern acht s
u nds in genuns re lie der
wirei genb rötl erhör stuns
wirla ufe num zu hole n
weru ns be gegne te sie htke in morg enrot.
ein gra bgehei mni sis te s
ang stsch weiß is tgeltu ngssu cht
wirs uch enni chtun dfin dend ich
Wasi stwal dmeis ter bowl e ge
gen uns er en leic hensch maus
kei nefros tbeul ewir d dic hje wie derst ören
ke ined epre s sion endi cherfre uen
sei punktlig zu r henker smalz eit
esi ste ine ord nungsw id rigk eitzufe hlen
w irw arte nn ich twirho len
da shenke rsbe iles chein tun dbli tzt
di eques adill amitt omates pritz tundl a cht
bi stdu e in galg ens trickse iwil lkom me n
bis tdu tot engr äb erreih d ic hein
lal al alala aaa laa l ala a
kom mmitd uhas t d iewah lzuko mm en
oderz ugehe nblei benw irstd unic ht
u ndh astd unich tgeha ngene rled ige n
w irdi chger nea uchf ürdei nlet ze sgel d
de ing utsi ndwi rundha benall es
wa s dun iebra uchs t
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BeitragVerfasst am: Sa 01 Apr, 2006 11:18 Antworten mit ZitatNach oben

Puh, war das ein Winter. Der kleine Zauberer hatte schon befürchtet, dass sich der Frühling niemals mehr blicken lassen würde. Die letzten drei Monate hatte er in seinem zugigen Turm wirklich keinen Spaß gehabt. Alleinig der Gedanke an Leorella lies in ab und zu aus seiner Depression erwachen. Leider war Leorella aufgrund der Kälte wahnsinnig beschäftigt aber sie hatte sich immer wieder mal kurz Zeit genommen um ihm zu erzählen was im Schloss so vor sich ging. Ständig hatte der Fürst, in seiner Geltungssucht, gebrüllt dass es ihm zu kalt sei und das Personal rannte nur noch von Zimmer zu Zimmer um die Kaminfeuer am brennen zu halten. Der Alte hätte sich aber auch mal auf einen Aufenthaltsraum begrenzen können, dann hätten nicht alle Zimmer geheizt und der arme Knecht nicht ständig in den Wald zum Holzfällen müssen. Das war bei dieser Witterung aber auch wirklich kein Spaß und der arme Junge hatte nicht nur einmal eine Frostbeule mit nach hause gebracht. Jeden morgen war der Bursche aufgestanden und hatte aus dem Fenster geschaut. Aber über fünf lange Monate war alles was er sah: Weiß, weiß, weiß. Leorella hatte dem kleinen Zauberer erzählt, dass der junge Knecht, beim Frühstück immer dreingeschaut hätte, als ob es seine Henkersmahlzeit sei, dann habe er seine Axt wie ein Henkersbeil auf die Schulter geschwungen und sei tief betrübt und jedes Mal mit einer noch dickeren Kleiderschicht in den Wald gestapft. Einmal, kam der arme Junge völlig verängstigt zurück. Trotz der bitteren Kälte hatte er Angstschweiß auf der Stirn. Auf Leorellas Frage, was denn los sei, erzählte ihr der Knecht: „Ich wäre fast von einem Taschendrachen gefressen worden, da draußen im Wald, nur der Galgenstrick, der noch vom letzten Sommer am Baum vom Galgenhügel hängt, hat mich gerettet, weil der Taschendrachen sich darin verfangen hat.“ Ironie des Schicksals, ein Galgenstrick rettet ein Leben. Normalerweise verschlief der Taschendrachen, der alte Eigenbrötler, den Winter. Aber dieses Jahr dauerte er zu lange und der Drache war anscheinend an seinem knurrenden Magen aufgewacht. Sicherlich hatte er alle seine Vorräte aufgebraucht und war hungrig und missmutig wie immer durch den Wald gestratzt auf der Suche nach etwas essbaren.
Diese Geschichte ging dem kleinen Zauberer zu weit. Er war ja sehr harmoniebedürftig und die Geltungssucht des Fürsten würde noch dazu führen, dass sie einen Leichenschmaus zu ehren des jungen Burschen veranstalten müssten. Auch der Taschendrache würde den Winter nicht überleben, wenn es so weiter ging. Aber er war ja nicht um sonst ein Zauberer, auch wenn er selten auf seine Kräfte zurückgriff, weil dies ihn immer sehr anstrengte. Doch dieses mal nahm er seine Hellseherkugel, schaute hinein und fand darin den armen Drachen, wild brüllen vor Hunger und Schmerz, verheddert in dem Seil auf dem Galgenhügel. Der kleine Zauberer machte eine kleine schnelle Bewegung mit seinem Zauberstab und ein Feuer unter dem großen Kessel entflammte wie von Geisterhand. Der kleine Zauberer warf alle möglichen seltsam aussehenden und riechenden Zutaten in den Kessel und rührte ihn stundenlang um. Dann lies er sich von Leorella einen Henkelmann aus der Küche bringen, zog seine Schneeschuhe an und stapfte damit zum Galgenhügel. Der Drache mochte den kleinen Zauberer sehr und lies sich von ihm beruhigen, erst recht als er merkte, dass der Zauberer ihm eine wohl duftende und nahrhafte Mahlzeit mitgebracht hatte. Es war zwar nur ein kleiner Happs für einen Drachen, aber es war ein „magisches“ Gericht. Der kleinste Bissen füllte den Magen bestens. Dann entwirrte der Zauberer das Seil und entließ den Drachen in die Freiheit, der sich zufrieden in seine Höhle zurück zog und den Rest des Winters mit gefülltem Magen weiter schlief.
Der kleine Zauberer grub, bevor er nach hause ging, ein Loch in den Schnee unter dem Galgen und nahm eine Hand voll der gefrorenen Erde mit. Diese löste er zuhause in Wasser auf, kochte es eine Zeit und murmelte dabei unverständliche Worte. Nach ein paar Stunden füllte er die Flüssigkeit in ein Fläschchen und beauftragte Leorella damit, in allen vom Fürst bewohnten, Räumen des Schlosses ein paar Tropfen zu verteilen. Sie solle es aber wie ein Grabgeheimnis zu behandeln, weil dies eine Ordnungswidrigkeit sei, Zauber gegen den Herrscher zu verwenden. Leorella tat wie ihr aufgetragen war und von diesem Moment an blieb der Fürst in dem einzigen Raum, den Leorella nicht mit der Flüssigkeit besprüht hatte. Das erleichterte das Leben aller Schlossbewohner enorm, denn es wurde wehr viel weniger Feuer und damit auch weniger Holz gebraucht. Als Leorella dem Knecht dann auch noch sein Lieblingsessen – ofenfrische Quesadilla - kredenzte hob sich die Laune des Knechts so sehr, dass er sogar ein Liedchen sang.

Seit drei Tagen, so stellte der kleine Zauberer zufrieden fest, war die Temperatur permanent über dem Gefrierpunkt und der Schnee schmolz zusehends. Ãœberall gab es schon kleine Pfützen und Rinnsale. Bald würde die Erde aufgetaut sein und der erste Waldmeister seine jungen Triebe neugierig aus dem Erdreich stecken. Darauf freute er sich. Er würde wieder seine legendäre Maibowle machen und auch dem Taschendrachen ein Glas vorbeibringen.

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