Artemis Fowl von Eoin Colfer

Anmeldedatum: 04.10.2004 Beiträge: 697

Artemis Fowl von Eoin Colfer

Oft wird Artemis Fowl mit Harry Potter verglichen, doch bis auf das Alter und die Tatsache, dass beide Ã¢â‚¬Å¾Ã¼bernatÃ¼rlicheÃ¢â‚¬Å“ Begegnungen haben, gibt es nur wenige ÃƒÅ“bereinstimmungen.

Artemis Fowl ist im ersten Band zwÃ¶lf Jahre alt. Er ist der jÃ¼ngste Nachkomme einer alten, irischen Verbrecherdynastie und wÃ¤chst in Fowl Manor auf.
Sein Vater ist in RuÃƒÅ¸land verschollen, seine Mutter verlieÃƒÅ¸ seit dem ihr Zimmer kaum, und die Betreuung des Jungen fÃ¤llt seinem LeibwÃ¤chter Butler zu (Sprachforscher seien der Meinung, dass der Ausdruck Ã¢â‚¬Å¾ButlerÃ¢â‚¬Å“ aus dessen Familie stammen wÃ¼rde.

Artemis ist genial, sehr intelligent und listig.
Im ersten Band (von im Moment drei, der vierte erscheint im Mai) entdeckt er die Existenz von Ã¢â‚¬Å¾UnterirdischenÃ¢â‚¬Å“. Seit vielen hundert Jahren leben diese Wesen (Gnome, Elfen, Wichtel, Zwerge etc) unter der Erde, nachdem die Menschenwesen sie von der OberflÃ¤che verrieben hatten.
Nur selten besuchen sie die OberflÃ¤che, unter anderem, um ihre Magie wieder aufzuladen.

Eine solche Reise Ã¼bernimmt auch die Elfe Holly, die als Mitglied der AufklÃ¤rungseinheit der ZUP, der Zentralen Untergrund Polizei nach einem Einsatz kein bisschen Magie mehr hat.
Artemis spÃ¼rt sie auf und nimmt sie gefangen, um das Geld zu erpressen, das die ZUP fÃ¼r EntfÃ¼hrungen liegen hat.

Wie gesagt, Artemis ist anders als Harry. Die BÃ¼cher sind auch anders. Harry Potter ist in den ersten BÃ¤nden ein Roman fÃ¼r Kinder, spÃ¤ter fÃ¼r Jugendliche. Artemis Fowl ist eher fÃ¼r Ã¤ltere, alleine, weil die BÃ¼cher von der Sprache her witziger und tiefsinniger sind. Ich habe einige Male ziemlich lachen mÃ¼ssen. Harry Potter ist eher spannend, Artemis ist spannend, lustig, tiefgrÃ¼ndig und einfach so genial wie sein Hauptcharakter.

Ich freu mich auf Mai, wenn Ã¢â‚¬Å¾Die RacheÃ¢â‚¬Å“ erscheint!

Das hÃ¶rt sich ja gut an. Artemis scheint zumindestens nicht so ein "netter" Junge wie Daniel Potter zu sein.
Mal sehen, zu der Vertreibung der "Unterirdischen" habe ich noch was in petto...

Anmeldedatum: 04.10.2004 Beiträge: 697

Google hat Folgendes geschrieben:

Artemis scheint zumindestens nicht so ein "netter" Junge wie Daniel Potter zu sein.

Nee, nett ist er wirklich nicht. Kalt und skrupellos paÃƒÅ¸t eher. Manchmal beim Lesen vergiÃƒÅ¸t man, daÃƒÅ¸ er erst zwÃ¶lf ist, und ich weiÃƒÅ¸ auch nicht, in wieweit das Alter realistisch ist. Andererseits interessiert es auch gar nicht. Artemis zieht sein Ding durch, ohne RÃ¼cksicht auf Verluste.

Abi Anmeldedatum: 14.01.2005 Beiträge: 57 Wohnort: The Burrow

ja, artemis ist wirklich ne richtig gute reihe, hat mir auch sehr gefallen.

noch ein entscheidender unterschied zu HP ist, dass hier auch die Nabancharaktere Tiefe haben.
Kaum jemand dabei, der nur Klischee ist, kein Gegenspieler nur um des 'bÃ¶sen' willen. Wobei letztes auch eher schwer wÃ¤re, schlieÃƒÅ¸lich ist Artemis selbst in gewissem Sinne der BÃ¶se. Und dann doch wieder nicht. *g*
Und Fantasy-Elemente werden sehr interessant verarbeitet und z.T. ins Gegenteil verkehrt, wie z.B. die Sache mit den ElfenflÃ¼geln...

Lesen lohnt sich auf jeden Fall!

Da muss ich wohl mal wieder meine Tochter in die BÃ¼cherei schleppen...
;-)

Anmeldedatum: 04.10.2004 Beiträge: 697

Tiefe?
Ja, bis auf die Kobolde. Die sind nur dumm, und das ist kein Vorurteil, sondern wissenschaftlich bewiesen.
Rufus Beck interpretiert die so toll in der HÃ¶rbuchversion - da reden sie etwas komisch betont, und ein wenig so, wie die Deutsch-TÃ¼rken... Schon mit richtiger Gramatik, aber halt mit sehr eigenartiger und ziemlich niveaulos klingender Aussprache.

edit: Mir ist endlich eingefallen, an wen mich Rufus Becks Kobolde erinnern: Martin Semmelrogge!

HÃ¼ter der Papierberge Anmeldedatum: 05.10.2004 Beiträge: 873

HÃ¶rt sich interessant an - noch etwas fÃ¼r den anwachsenden Vormerkstapel!

Niffler Anmeldedatum: 09.10.2004 Beiträge: 101

Khana hat Folgendes geschrieben:

noch ein entscheidender unterschied zu HP ist, dass hier auch die Nabancharaktere Tiefe haben.

Das ist doch nicht dein Ernst? Mir fallen kaum Universen ein, deren Nebencharas so zahlreich und so rund sind wie bei HP. Molly Weasley? Mr. Fudge? Neville? Peter Pettigrew?

Okay, mit Ausnahme von Voldemort. Aber selbst der hat bei allem *Muahahaha, ich bin DAS BÃƒâ€“SE!* eine Vorgeschichte und eine Entwicklung.

Nebenchara-Tiefe bei Artemis Fowl? Hm, ist zu lange her, dass ich das gelesen hab. ZugegebenermaÃƒÅ¸en war ich da im HP-Fieber und hÃ¤tte nie gelten lassen, dass es etwas Vergleichbares gibt, aber auch, wenn man das rausrechnet, fand ich es nicht besonders prickelnd.
FÃ¼r mich las sich das wie *Draco Malfoy meets Dirty Harry* (no pun intended, das ist diese Reihe mit Clint Eastwood als knallharter Ghetto-Bulle mit fetter Knarre und coolen SprÃ¼chen) und diese Genres mischen sich nicht so besonders gut.

Anmeldedatum: 04.10.2004 Beiträge: 697

Harry ist klein und mit Hilfe seiner Freunde schafft er alles.
Ron will wie seine BrÃ¼der sein, Hermine schlÃ¤gt alles in BÃ¼chern nach.
Peter Pettigrew ist auch ziemlich Klischee, von den Todessern allgemein mal ganz zu schweigen.
Auch Molly Weasley - die kÃ¼mmernde Mutter. Damit hat sie nicht unbedingt Tiefe. Fudge als typischer Politiker, der nur auf seinen Machterhalt aus ist und die Augen vor allem unangenehmen verschlieÃƒÅ¸t.
Lediglich Sirius und James haben ein wenig Tiefe bekommen im letzten Band, und das ist wahrlich nicht viel.

Ich bin noch immer nicht sicher, ob ich den sechsten HP-Band lesen werde, tendiere aber deutlich zu einem nein.
Artemis' Fowls nÃ¤chsten Band werd ich so schnell wie mÃ¶glich bestellen.

Niffler Anmeldedatum: 09.10.2004 Beiträge: 101

Je nun. Ein kriminelles Superhirn und ein treu ergebener, muskelbepackter Butler - ist das etwa origineller? Das sind genauso Klischees. Was nicht weiter verkehrt ist, nur, da finde ich die HP charas alle liebenswerter.
Was AF charas von HP charas abhebt, ist, dass die Trennlinie zwischen Gut und BÃ¶se anders gezogen ist, die dÃ¼rfen skrupellos, fies und gemein sein und trotzdem SympathietrÃ¤ger bleiben. Das ist aber nicht vielschichtiger, das ist nur ein anderes... hm... Genre? Andere Zielgruppe? Andere Weltanschauung?
Als Ex-Ork bin ich fÃ¼r sowas ja durchaus zu haben, aber bei AF hat mich die ganze schurkige Cooltuerei und Kraftmeierei nur genervt.

ausgejault Anmeldedatum: 24.10.2004 Beiträge: 1681

Das ist ja interessant, bin an den Buechern bisher immer mit der vorgefertigten Meinung 'doofes Kinderbuch' vorbeigegangen *eg*, aber wenn die hier so zu Diskussionen anregen, ist ja vielleicht doch mehr dran.

BÃ¼cherwurm Anmeldedatum: 04.10.2004 Beiträge: 9675 Wohnort: bei Mrs. Figg

Tja, die bibliothekarischen Kritiken waren auch ausgesprochen negativ, aber die GeschmÃ¤cker sind halt verschieden. Selber konnte ich mich bisher nicht zum Lesen durchringen.

Anmeldedatum: 04.10.2004 Beiträge: 697

Ich bin noch immer der Meinung, der Kritiker/die Kritikerin hat ein anderes Buch gelesen als ich. Und daÃƒÅ¸ Kitty was verpaÃƒÅ¸t, wenn sies nicht liest. Aber Ã¼berzeugen konnte ich sie auch damit nicht, daÃƒÅ¸ ich die BÃ¼cher inzwischen 3-5 mal gelesen habe, das ist Ã¶fter als HP...

Ich habe sie auch noch nicht gelesen *KittymaldenRÃ¼ckenstÃ¤rkt*

BÃ¼cherwurm Anmeldedatum: 04.10.2004 Beiträge: 9675 Wohnort: bei Mrs. Figg

Danke, Tieger!

Steffi sollte eigentlich auch wissen, wie gefÃ¤hrlich es sein kann, mich unbedingt von einem Buch Ã¼berzeugen zu wollen *eg*