Lateral 4: Die Leiche im Brunnen

BÃ¼cherwurm Anmeldedatum: 04.10.2004 Beiträge: 9673 Wohnort: bei Mrs. Figg

Sorry, Harry, aber ehrlich gesagt komme ich zusehends zu dem SchluÃƒÅ¸, daÃƒÅ¸ man das hier ohne profunde Geschichtskenntnisse gar nicht kapieren kann. Viel zu viele historische Details, mit denen keiner was anfangen kann, der sich nicht sehr intensiv mit dem Zeugs beschÃ¤ftigt hat. MIr kommt das nicht mal wie ein kriminalistisches Denkspiel vor, sondern wie eine historische Lektion mit kriminalistischen Elementen.

Insgesamt kÃ¶nntest Du bestimmt eine interessante Kurzgeschichte draus machen, Harry.

HÃ¼ter der Papierberge Anmeldedatum: 05.10.2004 Beiträge: 873

Da ich jetzt sowieso wieder unterwegs bin, beenden wir doch ganz einfach. Die LÃ¶sung: Der Mann hatte Wissen Ã¼ber Raubkunst, das er den Amerikanern andienen wollte. Er hatte sich der seinem Range gemÃ¤ÃƒÅ¸en Uniform entledigt und eine andere angezogen. Da die Hose ihm aber nicht paÃƒÅ¸te, nahm er seinen GÃ¼rtel samt ganz persÃ¶nlichem Koppel zum VerschlieÃƒÅ¸en, und von seinem Ehrendolch konnte er sich auch nicht trennen. Der MÃ¶rder hatte direkt nach der Umkleideaktion seine richtige Uniform gefunden, das Namensetikett entdeckt und seine TÃ¶tung beschlossen. Nach Nazi-Ehrbegriffen war der Tote ein VerrÃ¤ter.

Kneazle Anmeldedatum: 04.10.2004 Beiträge: 5230 Wohnort: unter Aktenbergen

Und wie hieÃƒÅ¸ dann der werte Herr?

Wer war der MÃ¶rder?

Was hat das ganze mit dem Brunnen und dem verspÃ¤teten Fund zu tun?

Jetzt lass uns bloÃƒÅ¸ nicht am ausgestreckten Arm verhungern!

HÃ¼ter der Papierberge Anmeldedatum: 05.10.2004 Beiträge: 873

Der Name des Herrn ist ebensowenig von Bedeutung wie der des MÃ¶rders. Der MÃ¶rder hat den Toten in den Brunnen geworfen. Die Tat geschah am Tage der Kapitulation. Das Gebiet war unbesetzt, und man erwartete dessen ÃƒÅ“bernahme durch die Amerikaner. Die Deutschen kannten aber nicht die Potsdamer BeschlÃ¼sse. Den Amerikanern hingegen war unbekannt, daÃƒÅ¸ in diesem Gebiet jede Menge Uran im Boden stak. Bis Mitte Juni war der Bereich um Schwarzenberg Ã¼berhaupt nicht besetzt und wurde von Deutschen verwaltet. Dann zogen die Amerikaner ab, und die Sowjets rÃ¼ckten ein. Die deutsche Verwaltung bestand Ã¼brigens aus SPD, KPD und bÃ¼rgerlichen Leuten. Alle wurden abgesetzt, weil sie den Sowjets nicht genehm waren. Bis heute halten sich GerÃ¼chte, daÃƒÅ¸ dort im Altbergbau Raubkunst versteckt wurde. Das einzige aber, was man definitiv fand, waren dort hineingeworfene Dienstwaffen und Dolche von NazigrÃ¶ÃƒÅ¸en. Die Sache mit der Uniform, die AuslÃ¶ser des Laterals war, erzÃ¤hle ich euch nach meiner hoffentlich gesunden RÃ¼ckkehr.