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Tieger
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BeitragVerfasst am: Mi 14 Dez, 2005 00:51 Antworten mit ZitatNach oben

Naja, nicht übertreiben! Am 24. lockt meine Weihnachtsgeschichte! Selbstgeschrieben ;o)

Nu aber erstmal noch eine geklaute

14.12.

Drei merkwürdige Gäste
und ein guter Stern
eingeschickt von Sandra Baumann
Author unbekannt

Die vornehmen Leute aus dem Osten hatten den Stall und die Krippe noch nicht lange verlassen, da trug sich eine seltsame Geschichte in Bethlehem zu, die in keinem Buch verzeichnet ist. Wie die Reitergruppe der Könige gerade am Horizont verschwand, näherten sich drei merkwürdige Gestalten dem Stall. Die erste trug ein buntes Flickenkleid und kam langsam näher. Zwar war sie wie ein Spaßmacher geschminkt, aber eigentlich wirkte sie hinter ihrer lustigen Maske sehr, sehr traurig. Erst als sie das Kind sah, huschte ein leises Lächeln über ihr Gesicht. Vorsichtig trat sie an die Krippe heran und strich dem Kind zärtlich über das Gesicht. Vorsichtig trat sie an die Krippe heran und strich dem Kind zärtlich über das Gesicht. "Ich bin die Lebensfreude", sagte sie. "Ich komme zu dir, weil die Menschen nichts mehr zu lachen haben. Sie haben keinen Spaß mehr am Leben. Alles ist so bitterernst geworden." Dann zog sie ihr Flickengewand aus und deckte das Kind damit zu. "Es ist kalt in dieser Welt. Vielleicht kann dich der Mantel des Clowns wärmen und schützen."
Darauf trat die zweite Gestalt vor. Wer genau hinsah, bemerkte ihren gehetzten Blick und spürte, wie sehr sie in Eile war. Als sie aber vor das Kind in der Krippe trat, schien es, als falle alle Hast und Hektik von ihr ab. " Ich bin die Zeit", sagte die Gestalt und strich dem Kind zärtlich über das Gesicht. " Eigentlich gibt es mich kaum noch. Die Zeit sagt man, vergeht wie im Flug. Darüber haben die Menschen aber ein großes Geheimnis vergessen. Zeit vergeht nicht, Zeit entsteht. Sie wächst wie Blumen und Bäume. Sie wächst überall dort, wo man sie teilt." Dann griff die Gestalt in ihren Mantel und legte ein Stundenglas in die Krippe. "Man hat wenig Zeit in dieser Welt. Diese Sanduhr schenke ich dir, weil es noch nicht zu spät ist. Sie soll dir ein Zeichen dafür sein, dass du immer soviel Zeit hast, wie du dir nimmst und anderen schenkst."
Dann kam die dritte Gestalt an die Reihe. Die hatte ein geschundenes Gesicht voller dicker Narben, so als ob sie immer und immer wieder geschlagen worden wäre. Als sie aber vor das Kind in der Krippe trat, war es, als heilten die Wunden und Verletzungen, die ihr das Leben zugefügt haben musste. "Ich bin die Liebe", sagte die Gestalt und strich dem Kind zärtlich über das Gesicht. "Es heißt, ich sei viel zu gut für diese Welt. Deshalb tritt man mich mit Füßen und macht mich fertig." Während die Liebe so sprach, musste sie weinen und drei dicke Tränen tropften auf das Kind. " Wer liebt, hat viel zu leiden in dieser Welt. Nimm meine Tränen. Sie sind, wie das Wasser, das den Stein schleift. Sie sind wie der Regen, der den verkrusteten Boden fruchtbar macht und selbst die Wüste zum Blühen bringt."
Da knieten die Lebensfreude, die Zeit und die Liebe vor dem Kind des Himmels. Drei merkwürdige Gäste brachten dem Kind ihre Gaben dar. Das Kind aber schaute die drei an, als ob es sie verstanden hätte. Plötzlich drehte dich die Liebe um und sprach zu den Menschen, die dabeistanden: "Man wird dieses Kind zum Narren machen, man wird es um seine Lebenszeit bringen und es wird viel leiden müssen, weil es bedingungslos lieben wird. Aber weil es Ernst macht mit der Freude und weil es seine Zeit und Liebe verschwendet, wird die Welt nie mehr so wie früher sein. Wegen dieses Kindes steht die Welt unter einem neuen, guten Stern, der alles andere in den Schatten stellt." Darauf standen die drei Gestalten auf und verließen den Ort. Die Menschen aber, die all das miterlebt hatten, dachten noch lange über diese rätselhaften Worte nach.....

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BeitragVerfasst am: Mi 14 Dez, 2005 08:40 Antworten mit ZitatNach oben

Ich frage mich ob es nicht wieder an der Zeit währe, dass diese drei die Menschen an sich erinnern? Aber vielleicht haben sie es ja aufgegeben....

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BeitragVerfasst am: Mi 14 Dez, 2005 12:35 Antworten mit ZitatNach oben

Ich freue mich schon auf Deine ureigene Geschichte.

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BeitragVerfasst am: Mi 14 Dez, 2005 14:18 Antworten mit ZitatNach oben

Ich denke, dass es noch ein paar Menschen gibt, die diese drei Gestalten immer noch kennen und von ihnen weiter erzählen..... Das ist die magische Welt ;o)

Fein, dann brauchst du ja auch nur noch 10 Tage warten, lieber Google *gg*

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BeitragVerfasst am: Do 15 Dez, 2005 00:24 Antworten mit ZitatNach oben

Und die Zeit bis dahin versüßt Du uns weiterhin mit so schönen geklauten?
Was machen wir wenn WEihnachten rum ist? Wer beschert uns dann schöne Geschichten. ICh finde WEihnachten ist das ganze JAhr, denn Freude zu schenken, dafür ist doch nie der falsche Zeitpunkt, oder Tieger *blinzel*

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BeitragVerfasst am: Do 15 Dez, 2005 01:03 Antworten mit ZitatNach oben

Ja, deshalb schreiben wir ja so nette Geschichten unter KGS ;o)

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BeitragVerfasst am: Do 15 Dez, 2005 08:43 Antworten mit ZitatNach oben

Hm, schon, aber nicht jeden Tag!

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BeitragVerfasst am: Do 15 Dez, 2005 12:21 Antworten mit ZitatNach oben

Dann strengen wir uns eben etwas an...
Jeder zehn Geschichten, das müsste doch zu schaffen sei...

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BeitragVerfasst am: Do 15 Dez, 2005 13:51 Antworten mit ZitatNach oben

Der kleine Naschengel
von Daniela Deuser

Es war einmal ein kleiner Engel, der hieß Bernadette.

Sie war ein fleißiges Engelchen, wenngleich noch recht jung, aber immer bei der Sache.
Ihr einziger Fehler war: sie war sehr vernascht.

Gott sei Dank aber hatte man sie ja nicht in der Weihnachtsbäckerei eingesetzt! Das
hätte was gegeben. Sicher hätte sie – statt den Teig zu kneten, auszurollen,
auszustechen und die herrlichsten Plätzchen zu formen – den ganzen Tag nur Teig,
Schokolade, Nüsse und Plätzchen genascht.

Nein, nein, da war unser pflichtbewusstes Engelchen doch schon sehr froh, dass sie in
der Geschenkeabteilung eingesetzt war und die Geschenke verpacken und verzieren und
mit Namen versehen musste.

Das machte auch sehr großen Spaß, denn dabei stellte sich unsere kleine Bernadette
immer vor, wie die Kinder unten auf der Erde am Weihnachtsabend mit leuchtenden
Augen die Geschenke öffnen und sich freuen würden.

Doch eines Tages geschah es – das Engelchen Bernadette wurde in die
Weihnachtsbackstube geschickt, um dort nach dem überfälligen Plätzchennachschub für
die Geschenkeverpack-Abteilung zu fragen. Und kaum hatte sie die große Backstube
betreten, stieg ihr auch schon der unvergleichliche, wunderbare Duft der vielen Plätzchen
in die Nase und ihr lief so sehr das Wasser im Mund zusammen, dass sie gar nicht mehr
wusste, weshalb man sie geschickt hatte.

Doch da kam auch schon der Bäckermeister-Engel und fragte: „Naaa, Bernadette, was
machst denn du hier?“
Da fiel es Bernadette schnell wieder ein, weshalb man sie geschickt hatte.

„Die Plätzchen haben wir ganz schnell“, sagte der Bäckermeister. „Wart doch einfach so
lange hier, bis sie fertig sind. Aber nichts naschen!“ ermahnte er sie noch einmal
vorsorglich.

Oh, was fiel das Bernadette schwer. Ihr Bäuchlein zog sich vor Appetit auf die herrlichen
Plätzchen nur so zusammen und brummelte.

Da hatte der Bäckermeister Mitleid mit ihr und gab ihr eine kleine Handvoll frischer
Plätzchen.

„Aber das bleibt eine Ausnahme“, sagte er streng, aber in seinen Augen sah man ihm die
Freude über den Appetit seines kleinen Schützlings an.

Für Bernadette war es ein großartiger Tag. Sie aß genieserisch die Plätzchen, die sie
bekommen hatte und schaute dem Bäckermeister aufmerksam dabei zu, wie er den
Engeln die Anweisungen zu den einzelen Herstellungen der Plätzchen gab.

Das war ja gar nicht so schwer, dachte sich Bernadette bei sich.

Als ihre Plätzchen alle gegessen waren, waren auch die Plätzchen für den
Geschenkeversand fertig und wurden ihr überreicht.

Oh, was war da die Versuchung bei unserem Engelchen groß, einige dieser Plätzchen
beim Flug in ihre Abteilung zu naschen! Natürlich konnte sie nicht widerstehen.

Als der Aufsichts-Engel in der Abteilung jedoch begann, die Plätzchen nachzuzählen,
wurde es unserem Engelchen angst und bange.

Und schon hatte der Aufsichts-Engel bemerkt, dass eine ganze Menge der Plätzchen
fehlte. Als er auf das runde Bäuchlein der kleinen Bernadette blickte, war ihm auch direkt
klar, wohin die Plätzchen verschwunden waren.

Da musste er den kleinen Engel aber mal gehörig zur Brust nehmen!

Gerade wollte er mit seiner Strafpredigt beginnen, da kam ganz aufgeregt der
Weihnachtsmann in die Geschenkeabteilung gestürmt.

„Welch ein Unglück!“ rief er.

„Was ist denn geschehen?“ fragte der Aufsichts-Engel

„Unserem Bäckermeister ist ein Blech auf den Fuß gefallen und nun kann er keine
Plätzchen mehr backen für mindestens drei Tage. Und in zwei Tagen ist Heiligabend! Nun
haben wir nicht genug Plätzchen für all die Kinder auf der Erde!!“

„Aber“, wagte sich das Engelchen Bernadette zu sagen. „Wieso backen denn nicht all die
kleinen Engel in der Backstube alleine die Plätzchen?“

Erstaunt sahen sie der Weihnachtsmann sowie der Aufsichts-Engel an.

„Aber Bernadette“, sagte der Weihnachtsmann. „Die Engelchen wissen doch gar nicht,
wie man die Plätzchen im einzeln zubereitet! Das weiß nur der Bäckermeister, er gibt
den Engelchen genaue Anweisungen. --- was sollen wir nun machen?“

„Nun ja“, sagte der Aufsichts-Engel. „Es sieht so aus, als würden dieses Jahr nicht alle
Kinder auf der Erde Plätzchen zu Weihnachten bekommen können.“

Bekümmert ließ er die Flügel hängen und auch der Weihnachtsmann machte ein ganz
trauriges Gesicht.

„Vielleicht kann ich euch helfen!“ rief das Engelchen, das seinen ganzen Mut
zusammengenommen hatte.

„Ich habe dem Bäckermeister zugeschaut und mir fast alle Plätzchen ganz genau
gemerkt. Ich glaube, ich weiß, wie man sie zubereitet.“

Aufsichts-Engel und Weihnachtsmann sahen Bernadette ungläubig an. Das hatte es ja
noch nie gegeben, dass ein anderer Engel außer dem Bäckermeister wusste, wie die
Plätzchen hergestellt wurden!

„Aber die Plätzchen müssen ganz genau so schmecken wie jedes Jahr“, wandte der
Weihnachtsmann ein. „Meinst du, das wirst du schaffen?“

„Aber sicher“, rief das Engelchen aus. „Ich esse die Plätzchen so gerne, dass ich den
Unterschied sofort schmecken würde.“

Dieses Argument überzeugte selbst den Aufsichts-Engel.

„Wir sollten es wenigstens versuchen“, meinte er.

„Dann komm, Bernadette“, rief der Weihnachtsmann. „Du wirst ab sofort die
Ersatz-Bäckermeisterin sein. Du bist zwar eigentlich noch ein bisschen zu klein, aber du
schaffst das schon mit Hilfe der anderen Engelchen!“

Bernadette wurde ganz rot und ihre Flügelchen zitterten vor Aufregung, als sie – in
Schürze und Mützchen – die Backstube betrat.

Einen Moment war ich Köpfchen wie leer, sie konnte sich nicht mehr daran erinnern, wie
der Bäckermeister die Plätzchen hergestellt hatte.

Doch dann dachte sie an all die ertäuschten Kinder auf der Erde, die keine Plätzchen
bekommen würde. Und da fiel ihr alles wieder ein!

Und schon begann ein eifriges Arbeiten in der Backstube. Als die erste Ladung
Plätzchen gebacken war, kam der Weihnachtsmann selbst, um sie zu kosten.

Er war begeistert. Sie schmeckten einfach herrlich!

Und so wurde weiter gebacken und Bernadette wies den Engeln ihre Aufgaben zu und
vergaß vor lauter Arbeit fast, selbst das ein oder andere Plätzchen zu naschen.

An Heiligabend waren dann alle Plätzchen fertig gebacken und der Weihnachtsmann und
das Christkind klopften dem Engelchen Bernadette noch einmal herzlich auf die Schulter.

„Das hast du ganz toll gemacht, Bernadette“, sagte der Weihnachtsmann.

„Nur durch dich werden alle Kinder auf der Erde auch dies Jahr ihre Plätzchen
bekommen!“

Da strahlte das Engelchen vor Freude.

Und als der Bäckermeister wieder gesund war, musste sie natürlich nicht wieder zurück
in die Geschenkeabteilung, sondern stand ihm als Gehilfe zur Seite...

Und auch wenn das ein oder andere Plätzchen dabei in ihrem Bäuchlein landete, waren
alle froh darüber, dass sie nun zwei Engel im Himmel hatten, welche die Plätzchen
backen konnten.

Und deswegen haben wir auch jedes Jahr wieder einen Haufen leckere Plätzchen unterm
Weihnachtsbaum, gebacken von dem Engel Bernadette und dem himmlischen
Bäckermeister.

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BeitragVerfasst am: Do 15 Dez, 2005 14:16 Antworten mit ZitatNach oben

*schluck*
Auch so eine Story, bei der mir das Wasser im Mund zusammenläuft!
*nachdenklich die Lebkuchenpackung anguckt*

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BeitragVerfasst am: Do 15 Dez, 2005 18:55 Antworten mit ZitatNach oben

Also ich habe mir ja "nur" vorgenommen, über Weihnachten mein Gewicht zu halten - nicht, dabei abzunehmen...

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BeitragVerfasst am: Do 15 Dez, 2005 20:20 Antworten mit ZitatNach oben

Abnehmen zur Weihnachtszeit ist sowieso zum Scheitern verurteilt, das braucht man nicht mal in Erwägung zu ziehen, geschweige denn zu versuchen!

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BeitragVerfasst am: Fr 16 Dez, 2005 10:03 Antworten mit ZitatNach oben

Ähm... ich habe aber abgenommen:-(

Was mache ich faslch?

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BeitragVerfasst am: Fr 16 Dez, 2005 11:10 Antworten mit ZitatNach oben

Ausnahme-Streßsituation?

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BeitragVerfasst am: Fr 16 Dez, 2005 15:05 Antworten mit ZitatNach oben

Der allererste Weihnachtsbaum

Hermann Löns ( 1866 - 1914 )

Der Weihnachtsmann ging durch den Wald. Er war ärgerlich. Sein weißer Spitz, der sonst immer lustig bellend vor ihm herlief, merkte das und schlich hinter seinem Herrn mit eingezogener Rute her.
Er hatte nämlich nicht mehr die rechte Freude an seiner Tätigkeit. Es war alle Jahre dasselbe. Es war kein Schwung in der Sache. Spielzeug und Eßwaren, das war auf die Dauer nichts. Die Kinder freuten sich wohl darüber, aber quieken sollten sie und jubeln und singen, so wollte er es, das taten sie aber nur selten.
Den ganzen Dezembermonat hatte der Weihnachtsmann schon darüber nachgegrübelt, was er wohl Neues erfinden könne, um einmal wieder eine rechte Weihnachtsfreude in die Kinderwelt zu bringen, eine Weihnachtsfreude, an der auch die Großen teilnehmen würden. Kostbarkeiten durften es auch nicht sein, denn er hatte soundsoviel auszugeben und mehr nicht.
So stapfte er denn auch durch den verschneiten Wald, bis er auf dem Kreuzweg war. Dort wollte er das Christkindchen treffen. Mit dem beriet er sich nämlich immer über die Verteilung der Gaben.
Schon von weitem sah er, daß das Christkindchen da war, denn ein heller Schein war dort. Das Christkindchen hatte ein langes weißes Pelzkleidchen an und lachte über das ganze Gesicht. Denn um es herum lagen große Bündel Kleeheu und Bohnenstiegen und Espen- und Weidenzweige, und daran taten sich die hungrigen Hirsche und Rehe und Hasen gütlich. Sogar für die Sauen gab es etwas: Kastanien, Eicheln und Rüben.
Der Weihnachtsmann nahm seinen Wolkenschieber ab und bot dem Christkindchen die Tageszeit. "Na, Alterchen, wie geht's?" fragte das Christkind. "Hast wohl schlechte Laune?" Damit hakte es den Alten unter und ging mit ihm. Hinter ihnen trabte der kleine Spitz, aber er sah gar nicht mehr betrübt aus und hielt seinen Schwanz kühn in die Luft.
"Ja", sagte der Weihnachtsmann, "die ganze Sache macht mir so recht keinen Spaß mehr. Liegt es am Alter oder an sonst was, ich weiß nicht. Das mit den Pfefferkuchen und den Äpfeln und Nüssen, das ist nichts mehr. Das essen sie auf, und dann ist das Fest vorbei. Man müßte etwas Neues erfinden, etwas, das nicht zum Essen und nicht zum Spielen ist, aber wobei alt und jung singt und lacht und fröhlich wird."
Das Christkindchen nickte und machte ein nachdenkliches Gesicht; dann sagte es: "Da hast du recht, Alter, mir ist das auch schon aufgefallen. Ich habe daran auch schon gedacht, aber das ist nicht so leicht."
"Das ist es ja gerade", knurrte der Weihnachtsmann, "ich bin zu alt und zu dumm dazu. Ich habe schon richtiges Kopfweh vom vielen Nachdenken, und es fällt mir doch nichts Vernünftiges ein. Wenn es so weitergeht, schläft allmählich die ganze Sache ein, und es wird ein Fest wie alle anderen, von dem die Menschen dann weiter nichts haben als Faulenzen, Essen und Trinken."
Nachdenklich gingen beide durch den weißen Winterwald, der Weihnachtsmann mit brummigem, das Christkindchen mit nachdenklichem Gesicht. Es war so still im Wald, kein Zweig rührte sich, nur wenn die Eule sich auf einen Ast setzte, fiel ein Stück Schneebehang mit halblautem Ton herab. So kamen die beiden, den Spitz hinter sich, aus dem hohen Holz auf einen alten Kahlschlag, auf dem große und kleine Tannen standen. Das sah wunderschön aus. Der Mond schien hell und klar, alle Sterne leuchteten, der Schnee sah aus wie Silber, und die Tannen standen darin, schwarz und weiß, daß es eine Pracht war. Eine fünf Fuß hohe Tanne, die allein im Vordergrund stand, sah besonders reizend aus. Sie war regelmäßig gewachsen, hatte auf jedem Zweig einen Schneestreifen, an den Zweigspitzen kleine Eiszapfen, und glitzerte und flimmerte nur so im Mondenschein.
Das Christkindchen ließ den Arm des Weihnachtsmannes los, stieß den Alten an, zeigte auf die Tanne und sagte: "Ist das nicht wunderhübsch?"
"Ja", sagte der Alte, "aber was hilft mir das ?"
"Gib ein paar Äpfel her", sagte das Christkindchen, "ich habe einen Gedanken."
Der Weihnachtsmann machte ein dummes Gesicht, denn er konnte es sich nicht recht vorstellen, daß das Christkind bei der Kälte Appetit auf die eiskalten Äpfel hatte. Er hatte zwar noch einen guten alten Schnaps, aber den mochte er dem Christkindchen nicht anbieten.
Er machte sein Tragband ab, stellte seine riesige Kiepe in den Schnee, kramte darin herum und langte ein paar recht schöne Äpfel heraus. Dann faßte er in die Tasche, holte sein Messer heraus, wetzte es an einem Buchenstamm und reichte es dem Christkindchen.
"Sieh, wie schlau du bist", sagte das Christkindchen. "Nun schneid mal etwas Bindfaden in zwei Finger lange Stücke, und mach mir kleine Pflöckchen."
Dem Alten kam das alles etwas ulkig vor, aber er sagte nichts und tat, was das Christkind ihm sagte. Als er die Bindfadenenden und die Pflöckchen fertig hatte, nahm das Christkind einen Apfel, steckte ein Pflöckchen hinein, band den Faden daran und hängte den an einen Ast.
"So", sagte es dann, "nun müssen auch an die anderen welche, und dabei kannst du helfen, aber vorsichtig, daß kein Schnee abfällt!"
Der Alte half, obgleich er nicht wußte, warum. Aber es machte ihm schließlich Spaß, und als die ganze kleine Tanne voll von rotbäckigen Äpfeln hing, da trat er fünf Schritte zurück, lachte und sagte; "Kiek, wie niedlich das aussieht! Aber was hat das alles für'n Zweck?"
"Braucht denn alles gleich einen Zweck zu haben?" lachte das Christkind. "Paß auf, das wird noch schöner. Nun gib mal Nüsse her!"
Der Alte krabbelte aus seiner Kiepe Walnüsse heraus und gab sie dem Christkindchen. Das steckte in jedes ein Hölzchen, machte einen Faden daran, rieb immer eine Nuß an der goldenen Oberseite seiner Flügel, dann war die Nuß golden, und die nächste an der silbernen Unterseite seiner Flügel, dann hatte es eine silberne Nuß und hängte sie zwischen die Äpfel.
"Was sagst nun, Alterchen?" fragte es dann. "Ist das nicht allerliebst?"
"Ja", sagte der, "aber ich weiß immer noch nicht..."
"Komm schon!" lachte das Christkindchen. "Hast du Lichter?"
"Lichter nicht", meinte der Weihnachtsmann, "aber 'nen Wachsstock!"
"Das ist fein", sagte das Christkind, nahm den Wachsstock, zerschnitt ihn und drehte erst ein Stück um den Mitteltrieb des Bäumchens und die anderen Stücke um die Zweigenden, bog sie hübsch gerade und sagte dann; "Feuerzeug hast du doch?"
"Gewiß", sagte der Alte, holte Stein, Stahl und Schwammdose heraus, pinkte Feuer aus dem Stein, ließ den Zunder in der Schwammdose zum Glimmen kommen und steckte daran ein paar Schwefelspäne an. Die gab er dem Christkindchen. Das nahm einen hellbrennenden Schwefelspan und steckte damit erst das oberste Licht an, dann das nächste davon rechts, dann das gegenüberliegende. Und rund um das Bäumchen gehend, brachte es so ein Licht nach dem andern zum Brennen.
Da stand nun das Bäumchen im Schnee; aus seinem halbverschneiten, dunklen Gezweig sahen die roten Backen der Äpfel, die Gold- und Silbernüsse blitzten und funkelten, und die gelben Wachskerzen brannten feierlich. Das Christkindchen lachte über das ganze rosige Gesicht und patschte in die Hände, der alte Weihnachtsmann sah gar nicht mehr so brummig aus, und der kleine Spitz sprang hin und her und bellte.
Als die Lichter ein wenig heruntergebrannt waren, wehte das Christkindchen mit seinen goldsilbernen Flügeln, und da gingen die Lichter aus. Es sagte dem Weihnachtsmann, er solle das Bäumchen vorsichtig absägen. Das tat der, und dann gingen beide den Berg hinab und nahmen das bunte Bäumchen mit.
Als sie in den Ort kamen, schlief schon alles. Beim kleinsten Hause machten die beiden halt. Das Christkindchen machte leise die Tür auf und trat ein; der Weihnachtsmann ging hinterher. In der Stube stand ein dreibeiniger Schemel mit einer durchlochten Platte. Den stellten sie auf den Tisch und steckten den Baum hinein. Der Weihnachtsmann legte dann noch allerlei schöne Dinge, Spielzeug, Kuchen, Äpfel und Nüsse unter den Baum, und dann verließen beide das Haus so leise, wie sie es betreten hatten.
Als der Mann, dem das Häuschen gehörte, am andern Morgen erwachte und den bunten Baum sah, da staunte er und wußte nicht, was er dazu sagen sollte. Als er aber an dem Türpfosten, den des Christkinds Flügel gestreift hatte, Gold- und Silberflimmer hängen sah, da wußte er Bescheid. Er steckte die Lichter an dem Bäumchen an und weckte Frau und Kinder. Das war eine Freude in dem kleinen Haus wie an keinem Weihnachtstag. Keines von den Kindern sah nach dem Spielzeug, nach dem Kuchen und den Äpfeln, sie sahen nur alle nach dem Lichterbaum. Sie faßten sich an den Händen, tanzten um den Baum und sangen alle Weihnachtslieder, die sie wußten, und selbst das Kleinste, das noch auf dem Arm getragen wurde, krähte, was es krähen konnte.
Als es hellichter Tag geworden war, da kamen die Freunde und Verwandten des Bergmanns, sahen sich das Bäumchen an, freuten sich darüber und gingen gleich in den Wald, um sich für ihre Kinder auch ein Weihnachtsbäumchen zu holen. Die anderen Leute, die das sahen, machten es nach, jeder holte sich einen Tannenbaum und putzte ihn an, der eine so, der andere so, aber Lichter, Äpfel und Nüsse hängten sie alle daran.
Als es dann Abend wurde, brannte im ganzen Dorf Haus bei Haus ein Weihnachtsbaum, überall hörte man Weihnachtslieder und das Jubeln und Lachen der Kinder.
Von da aus ist der Weihnachtsbaum über ganz Deutschland gewandert und von da über die ganze Erde. Weil aber der erste Weihnachtsbaum am Morgen brannte, so wird in manchen Gegenden den Kindern morgens beschert.

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