Gebrauchsanleitung fÃ¼r BÃ¼cher

Anmeldedatum: 04.10.2004 Beiträge: 697

Komm, ne Zigarette wurde auch schon durch einen Grashalm ersetzt ;-)

Niffler Anmeldedatum: 09.10.2004 Beiträge: 101

Hehe, erwischt! Ihr habt das A-Wort gesagt! *eg*

Stimmt, Manga und Anime werden, wenn sie in andere Sprachen und Kulturkreise rÃ¼bergezerrt werden, ziemlich grob angefasst. Weil es kein Schwein nachprÃ¼fen kann, weil es fÃ¼r eine junge Zielgruppe ist, die als unkritisch und schÃ¼tzenswert eingeordnet wird, weil es Gebrauchsliteratur ist, die nur fÃ¼r Hardcore-Fans von kÃ¼nstlerischem Wert ist. Weil auf diesem Markt noch das Gesetz der Wildnis herrscht, wie zwanzig Jahre nach Erfindung des Buchdrucks.
GurkenjÃ¤ger kÃ¶nnten da ihre helle Freude haben. Leider kann ich nicht genug Japanisch dafÃ¼r. Aber manche Sachen sieht man mit dem bloÃƒÅ¸en Auge.

Gieriger Riese: Lasst uns feiern, Kinder! Habt ihr Schnaps an Bord?
Nami: Ãƒâ€žh, ja... wir haben ein bisschen Alkohol dabei. Aber nur zu medizinischen Zwecken!

HÃ¼ter der Papierberge Anmeldedatum: 05.10.2004 Beiträge: 873

Ich erinnere mich an etwas, das mir ein Bekannter, Jahrgang, 1927, vor ungefÃ¤hr zwei Jahren erzÃ¤hlte: die Jungs "durften" im Unterricht (irgendwann schon zu Kriegszeiten) ein "auf brav bearbeitetes" Buch lesen, kannten die deftigere Urfassung aber lÃ¤ngst und Ã¤rgerten die Lehrkraft mit ihrem wissenden Grinsen. Bearbeitungen fÃ¼r die Jugend gibts schon lange - in meinem BÃ¼cherschrank steht eine solche aus dem Jahre 1879. Allerdings war seinerzeit die Jugend von sich aus "braver" als die des 20. Jahrhunderts.

kleiner Drache Anmeldedatum: 19.10.2004 Beiträge: 88 Wohnort: Lublin

Ein sehr lustiger Tag! Ich habe ihn ausgedruckt und muss immer wieder lachen, sobald ich ihn sehe! :-))))

kleiner Drache Anmeldedatum: 19.10.2004 Beiträge: 88 Wohnort: Lublin

Ich meinte "Text", nicht "Tag." Entschuldigung vielmals!

Kneazle Anmeldedatum: 04.10.2004 Beiträge: 5230 Wohnort: unter Aktenbergen

Jo mei, das passiert...

Ja, der Text ist gut, wenn Du lachen konntest ist ja schon ein Ziel erreicht.

BÃ¼cherwurm Anmeldedatum: 04.10.2004 Beiträge: 9673 Wohnort: bei Mrs. Figg

Dazu hab ichs ja gepostet - damit wir was zu lachen haben. Nur hatte ich nicht erwartet, daÃƒÅ¸ der Thread so lang wird. Hatte ich nicht behauptet, da gÃ¤be es nix zu diskutieren? *gg*

kleiner Drache Anmeldedatum: 19.10.2004 Beiträge: 88 Wohnort: Lublin

Etwas wollte ich noch sagen.
@Harry Sax:
"Die Jugend von heute..." sagte schon ein rÃ¶mischer Gelehrter vor vielen vielen Jahren. Ich finde, zu sagen, dass eine ganze Generation weniger "brav" wÃ¤re als eine andere, ist zu verallgemeinernd. Es gibt heute zwar mehr Jugendliche, die nicht wissen, wie man sich benimmt, aber dies merkt man nur dadurch, dass sie nicht mehr diese Fassade von Gehorsam und Disziplin spielen mÃ¼ssen, wie das frÃ¼her war.
So haben die SchÃ¼ler frÃ¼her vieleicht alle die Lehrer beim Eintreten in die KLasse begrÃ¼ÃƒÅ¸t, aber hatten dafÃ¼r sicher nicht weniger Unfug in ihrem Kopf.

Kneazle Anmeldedatum: 04.10.2004 Beiträge: 5230 Wohnort: unter Aktenbergen

*gg*

Genau die Diskussion hatten wir schon im alten Forum, das Kitty schon mal erwÃ¤hnte.
Du hast natÃ¼rlich recht. "Die Jugend von heute..." Dieser Spruch zieht sich schon durch die Jahrhunderte.
Ich finde ihr habt beide recht Du, Leierkastenmann und Harry. Die Jugend hatte fÃ¼r die Ã¤ltere Generation schon immer viel Flausen im Kopf und hat sich fÃ¼r deren Geschmack ungebÃ¼rlich verhalten, aber Harry hat insofern recht mit seiner Aussage, dass die Menschen frÃ¼her insgesamt "braver" waren. Was frÃ¼her als ungebÃ¼hrlich galt ist heutzutage normal. Das zieht sich durch alle Lebensbereiche.

HÃ¼ter der Papierberge Anmeldedatum: 05.10.2004 Beiträge: 873

Schon in den 60er Jahren gabs ein zweibÃ¤ndiges "WÃ¶rterbuch der deutschen Alltagssprache", auch zu dem Behufe, den Ãƒâ€žlteren Begriffe aus der Jugendsprache zu erklÃ¤ren, zum Beispiel das sehr sprechende "Zyklopensuppe".

Anmeldedatum: 04.10.2004 Beiträge: 697

Ich finds immer nett, wenn man Ã¤ltere Jugendfilme guckt, wo sachen dann "dufte" sind.
Bei uns wÃ¤re das geil gewesen, heute ists eher cool...

BÃ¼cherwurm Anmeldedatum: 04.10.2004 Beiträge: 9673 Wohnort: bei Mrs. Figg

Jep. Und zu Zeiten meiner Mutter hÃ¤tte man fÃ¼r AusdrÃ¼cke wie "geil" noch eine Ohrfeige kassiert. Ist schon manchmal interessant, wie sich die Sprache wandelt!

kleiner Drache Anmeldedatum: 19.10.2004 Beiträge: 88 Wohnort: Lublin

Man braucht nur JugendbÃ¼cher aus den 70gern oder 80gern Jahren zu lesen, da merkt man, wie viele AusdrÃ¼cke heute schon nicht mehr aktuell sind und wie schnell sich das wandelt. Aber ich finde, dieser Wandel ist auch etwas schÃ¶nes an der Sprache.

HÃ¼ter der Papierberge Anmeldedatum: 05.10.2004 Beiträge: 873

Die Wandlungen der Sprache lassen sich am besten anhand von FremdwÃ¶rterbÃ¼chern dokumentieren. In solchen von um 1910 fehlen noch fast alle anglophonen WÃ¶rter, heute hingegen sind frankophone rar geworden. Und studieren wir so ein altes FremdwÃ¶rterbuch, so kÃ¶nnen wir manch erstaunliche Entdeckung machen.

Eine Jugendsprache entwickelte eigentlich jede Generation. Nicht zu vergessen ist auch, daÃƒÅ¸ aufgrund der deutschen Teilung jahrzehntelang zwei deutsche Jugendwortschatze nebeneinander vorhanden waren.

Ein "Diskotheker" (mit "k") war im Deutsch der DDR-Jugend nicht der Besitzer einer Discothek, sondern ein Disc-Jockey, oder sogar mit dem "Alleinunterhalter" der alten Bundesrepoblik identisch. Dessen einfache Elektronik hieÃƒÅ¸ ebenfalls Diskothek.

Kennt ihr das schÃ¶ne Wort "Heule" ?

Ein viel sprechenderer Begriff, allerdings nicht aus dem Munde eines Jugendlichen, ist der Begriff "Hammerschmiede".

Etliche dieser Wortbildungen fanden Ã¼brigens Eingang in die anscheinend zu allen Zeiten erschienenen Speziallexika und wurden dadurch der Nachwelt erhalten.

Vorgestern war es mal wieder soweit...
Ein spannendes Buch, eine unbequeme Leseposition, und nach 15 oder 20 Minuten konnte ich nicht mehr aufstehen. In dieser Zeit habe ich aber nichts von der unbequemem Haltung gemerkt...
Kennt das noch jemand?