Bewegte Bilder

Gestern Abend haben wir einen Film gesehen, der mir bislang vollkommen unbekannt war:
"Erbsen auf halb sechs"
Der Regisseur Jacob erblindet durch einen Unfall und will sich anschlieÃŸend umbringen.
Dumm nur, dass das Hochhaus, von dem er stÃ¼rzt eine CafÃ©-Terrasse direkt unter der hÃ¶chsten Kante hat - konnte er halt nicht sehen.
Aus der "Geschlossenen" wir er nur entlassen, weil er zusagt, eine Blindenreha mitzumachen. Er flÃ¼chtet aber wieder.
Nicht nur vor seiner neuen Situation, sondern auch vor Lilly, die ihn schulen soll.
Erst als beide im Niemandsland aus einem stehenden Zug gestiegen sind, bemerkt er, dass Lilly auch blind ist. Wie es dazu kam, dass beide in einem Zug gelandet sind, mÃ¼sst ihr euch schon selber ansehen.
Notgedrungen arrangieren sich die beiden und Lilly hilft Jacob zur FÃ¤hre zu kommen, die Jacob nach Russland bringen soll, wo er seine Mutter (die bald sterben wird) besuchen mÃ¶chte. Diesen Entschluss hat er wahrscheinlich in der Geschlossenen gefasst.
Auf der FÃ¤hre lÃ¤sst er Lillys Hand beim Abschied so lange nicht los, bis sie mitfahren muss, weil das Schiff ablegt.
In der Zwischenzeit haben Lillys Freund und ihre Mutter die Verfolgung aufgenommen. Als die vier aufeinander treffen, trennen sich Jacob und Lilly. Jacob schafft es irgendwie bis zu seiner Mutter, Lilly widerum trennt sich von ihrem Freund, der mit der Mutter zurÃ¼ckfÃ¤hrt.
Das Ende ist bestimmt nach Kittys Geschmack.
Was Lillys kleine Schwester in der Gewissheit, dass ihre Familie in Russland ist, anstellt, verrate ich Euch nicht.
Aber den Abspann guckt am besten bis ganz zum Schluss.

Ãœbrigens ist der Film mit einem MenÃ¼ fÃ¼r Sehbehinderte und auch fÃ¼r HÃ¶rbehinderte ausgestattet.

Meiner Meinung hat es sich gelohnt, den Film anzusehen.

BÃ¼cherwurm Anmeldedatum: 04.10.2004 Beiträge: 9675 Wohnort: bei Mrs. Figg

Hm, ich glaube, den Film hat der Zwerg auch schon mal erwÃ¤hnt, wenn auch nicht so ausfÃ¼hrlich.
Vielen Dank fÃ¼r die Inhaltsangabe! Klingt gar nicht so schlecht - vielleicht besorge ich mir den auch mal und gucke ihn an. Haben wir bestimmt auch im Bestand.
Soso, der SchluÃƒÅ¸ wÃ¼rde mir gefallen? Also vermutlich Happy End? ;-)

"a sort of happy end"
Solche Filme haben nie ein vollkommenes Happy End, aber ich denke trotzdem, dass es Dir gefallen wird.

"Der Zauberberg" - der Versuch einer filmischen Umsetzung!
Gestern lief dieses Werk (die Titelerweiterung ist von mir!) auf Arte - 20.15 bis 22.45 ohne Werbepause.
Leider habe ich nicht alles sehen kÃ¶nnen - ich musste zwischendurch den Abwasch noch erledigen, aber die Verfilmung war schon sehr interessant.
NatÃ¼rlich war Hans Castorp nicht mein Hans und auch Settembrini war mir entschieden zu dÃ¼rr, Joachim Ziemsen (der immer "Zimmsen" genannt wurde) war recht gut getroffen. Das Frl. Marusja war mir nicht hochbrÃ¼stig genug, wenn ich das mal anmerken darf, dafÃ¼r war Madame Chauchat sehr schÃ¶n getroffen, hielt sich aber zu aufrecht. Peperkorn war auch in Ordnung, aber nicht entgÃ¼ltig gut - seine abgerissen SÃ¤tze hatten nicht die Wirkung, die sie im Buche entfaltet haben.

Hans war z.T. sehr hanseatisch trocken - nacdem Hr. Settembrini eine ganze Weile auf ihn eingeredet hatte, erwidert er nur schleppend: Sie sind sehr spÃ¶ttisch.
Da musste ich sehr lachen.

Hans' Entwicklung wurde sehr fein dargestellt, zunÃ¤chst der schmÃ¤chtige JÃ¼ngling, jugendhaft und bartlos und stets im Anzug, dann zog er einen Pullunder unter, schlieÃŸlich kam ein feiner Oberlippenbart dazu, und schlieÃŸlich wuchsen seine Haare, wurden auch nicht mehr sorgfÃ¤ltig frisiert, Koteletten und Bart wurden voller, schlieÃŸlich trug er auch keinen Anzug mehr.
Den Schluss des Buches bildet ja Castorps Verschwinden im "Stahlgewitter" des ersten Weltkrieges. Im Film bleibt er alleine im Speisesaal zurÃ¼ck, wÃ¤hrend alles flÃ¼chtet.
Das ist schade, denn im Buch ist sein Entschluss, in den Krieg zu ziehen seine erste ernstzunehmende Entscheidung - seine letzte wahrscheinlich auch...
Ansonsten war es ganz interessant, dern Film zu sehen.

BÃ¼cherwurm Anmeldedatum: 04.10.2004 Beiträge: 9675 Wohnort: bei Mrs. Figg

1:1 wird halt nie ein Buch in den Film Ã¼bernommen. Aber so wie Du es beschreibst, war das schon ganz brauchbar. Und ich glaube, es ist normal, daÃŸ man sich manche Figuren einfach anders vorgestellt hat. Jeder hat da seine eigenen Ideen, und die kÃ¶nnen ziemlich auseinandergehen.

Umsetztung war ganz schÃ¶n, lt. Fernsehzeitschrift, ist der Film als Einstieg in die LektÃ¼re ganz brauchbar.
Da das Film-Werk ursprÃ¼nglich ein Dreiteiler war (da haben wie sie wieder!), und hier auf FernsehabendmaÃŸ zusammengekÃ¼rzt wurde, fehlten natÃ¼rlich eine Reihe Sachen, aber trotzdem hat mir der Film gefallen.
Interessant auch die RÃ¤umlichkeiten, die natÃ¼rlich genauso aussehen, wie ein Sanatorium vorm Krieg eben ausgesehen hat - weiÃŸlackierte TÃ¼ren, Linoleum auf dem Boden, die Zimmer spartanisch, der Salon verschnÃ¶rkelt...

ausgejault Anmeldedatum: 24.10.2004 Beiträge: 1681

Den haben wir mal im Deutschunterricht gesehen und ich erinnere mich nur daran, dass ich ihn Ã¤usserst schrÃ¤g fand. Und das man das Desinfektionsmittel auf den Fluren fÃ¶rmlich riechen konnte.

DEN Film hÃ¤tte ich auch gerne im D-Unterricht gesehen.
DafÃ¼r mussten wir uns Effi Briest ansehen, da war das Buch schon heftigst ermÃ¼dend! Dabei hat Fontane schÃ¶ne Sachen geschrieben, nur dieses eine Buch ist ja derart langweilig! Vom Film gar nicht zu reden.

ausgejault Anmeldedatum: 24.10.2004 Beiträge: 1681

Effi mussten wir uns natÃ¼rlich auch angucken! :) Ãœberhaupt haben wir soviel Filme geguckt, daÃŸ es kein Wunder war, daÃŸ unsere Lehrerin 3 Monate vor dem Abi Panik gekriegt hat, weil wir die KlausurlektÃ¼re noch gar nicht angefangen hatten...

*lol*
Ds ist natÃ¼rlich schon witzig.
Ich gebe zu, dass wir uns manchmal privat getroffen haben, um Filme zu sehen; Faust mit GrÃ¼ndgens und Quadflieg, Galileo Galilei von Brecht...
Effi kam im Kino - und die Banausen haben mich nach dem halben Film geweckt, da konnte ich ja nicht mehr einschlafen, weil ich nicht mehr mÃ¼de genug war!

ausgejault Anmeldedatum: 24.10.2004 Beiträge: 1681

Wir haben auch der Tod in Venedig geguckt, das war auch ziemlich schrecklich.
Welcher Film mich auch sehr mitgenommen hat, war die Blechtrommel. Ich kann an keinem Strand mehr langlaufen, ohne mich vor toten PferdekÃ¶pfen zu fÃ¼rchten! *g*

Der olle Grass!
Von dem habe ich nur "Katz und Maus" gelesen - und das nur, weil es so schon dÃ¼nn war.
*gggggg*
ABER ich kann sagen: Ich habe Grass gelesen.

BÃ¼cherwurm Anmeldedatum: 04.10.2004 Beiträge: 9675 Wohnort: bei Mrs. Figg

Das ist mehr, als ich von mir sagen kann ;)

ausgejault Anmeldedatum: 24.10.2004 Beiträge: 1681

besser als ins Grass beissen... :D

BÃ¼cherwurm Anmeldedatum: 04.10.2004 Beiträge: 9675 Wohnort: bei Mrs. Figg

Du hast mal wieder vÃ¶llig recht, selbst wenn Deine Orthographie etwas zu wÃ¼nschen Ã¼brig lÃ¤ÃŸt :D